Eine Krankheit mit vielen Gesichtern
Christoph Dornier Klinik Münster: Eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Eine Krankheit mit vielen Gesichtern

Die Depression ist eine der häufigsten Erkrankungen überhaupt. Etwa zehn Prozent der Frauen und sechs Prozent der Männer in Deutschland leiden unter depressiven Symptomen. Die meisten fühlen sich niedergeschlagen, antriebslos und müde. Sie verlieren ihren Appetit und die Freude am Sex, schlafen schlecht und haben Kopf- oder Rückenschmerzen. Doch die Depression hat viele Gesichter: Auch Gereiztheit, Überaktivität und Arbeitssucht können ein Hinweis auf die Krankheit sein. Frühzeitig erkannt ist sie gut behandelbar. Bleibt sie unbehandelt, bedroht sie das Leben. 

Stimmungsschwankungen sind Teil des Lebens. Leichte seelische Tiefs klingen meist von alleine wieder ab. Bewegung und Sport, Freunde und Hobbys können helfen, aus dem Stimmungstief herauszukommen. Anders ist es, wenn das Gefühl der inneren Leere nicht endet, wenn die Lustlosigkeit bleibt und alles nur noch anstrengend ist. Wenn Hobbys aufgegeben, Freunde nicht mehr besucht und die Arbeit nicht mehr geschafft wird. „Denn dann könnte sich aus dem Stimmungstief eine behandlungsbedürftige Depression entwickelt haben“, sagt Dr. med. Andreas Pelzer, Leitender Arzt der Christoph-Dornier-Klinik in Münster.

Der Übergang zur Depression ist oft schleichend

Wie in einem Teufelskreis zieht jeder Schritt einen weiteren nach sich, der das Problem verschärft: Wer deprimiert ist, unternimmt weniger und hat weniger Möglichkeiten Positives zu erleben, das die Stimmung verbessern könnte. Je depressiver man sich fühlt, desto weniger traut man sich zu und desto mehr zieht man sich zurück und grübelt. Körperliche Begleiterscheinungen wie Schlafstörungen und Energielosigkeit erschweren es zusätzlich, in einen aktiven Alltag zurückzufinden, und erhalten so das Stimmungstief aufrecht. Ausgelöst werden können Depressionen durch chronischen Stress, eine akute Krise, aber auch durch Krankheiten. So unterschiedlich ihre Formen, so vielfältig sind auch ihre Ursachen. Genetische und biologische Faktoren spielen ebenso eine Rolle wie Persönlichkeit und Selbstvertrauen, wie Belastungen und Lernerfahrungen.

Perfektionismus erhöht das Burnout- und Depressionsrisiko

Menschen, die sehr leistungsorientiert oder perfektionistisch sind und einen hohen Anspruch an sich selbst haben, tragen ein erhöhtes Risiko, bei andauernder oder akuter Belastung depressiv zu werden. Auch ein überhöhtes Verantwortungsbewusstsein birgt die Gefahr, in einen Burnout oder eine Depression zu rutschen. Leistungseinbußen auf der Arbeit und zunehmende Versagensängste werden oft durch noch mehr Einsatz kompensiert, psychische Probleme ignoriert. Je schneller sich das Hamsterrad dreht, desto schwerer fällt der Ausstieg.

„Menschen, die sich stark über Leistung definieren, fällt es oft leichter, sich ein Burnout einzugestehen als eine Depression. Diese wird leider immer noch mit Schwäche assoziiert. Arbeitsbedingte Erschöpfungsgefühle und andere Burnout-Beschwerden sind jedoch keine eigenständige psychische Krankheit. Sie können aber sowohl die Folge als langfristig auch die Ursache psychischer oder körperlicher Erkrankungen sein. Deshalb ist es in jedem Fall wichtig, sorgfältig zu diagnostizieren und erst dann die weiteren Therapieschritte zu planen“, erklärt der Leitende Psychologische Psychotherapeut der Christoph-Dornier-Klinik, Dr. Benedikt Klauke.

Es gibt immer einen Ausweg – und wirksame Therapien

Zu wissen, wodurch man in ein Stimmungstief hineingeraten ist, kann auch dabei helfen, den Weg hinaus zu finden. In der Regel braucht es dafür eine professionelle Unterstützung. Diese anzunehmen fällt depressiven Menschen oft schwer. „Depression hat nichts mit persönlichem Versagen zu tun. Sie ist eine schwere Krankheit, die auf unsere Gedanken, Gefühle und unser Handeln Einfluss nimmt. Sowohl leichte als auch schwere Depressionen können mit Hilfe einer professionellen und störungsorientierten Therapie sehr gut behandelt werden“, so Benedikt Klauke. Bei Bedarf kann eine medikamentöse Zusatztherapie den psychotherapeutischen Prozess sinnvoll unterstützen. Auch Sport hat einen positiven Effekt.

 Grübelschleifen überwinden und den Blick wieder weiten

Professionell begleitet lernen die betroffenen Menschen, Grübelschleifen zu hinterfragen, Bewertungen zu verändern und wieder einen positiveren Blick auf die eigene Person und die Zukunft zu entwickeln. Wichtig ist dabei, die Aktivität wieder zu steigern, denn diese ermöglicht Anerkennung und Erfolgserlebnisse und die Erkenntnis, dass viele der zermürbenden, negativen Gedanken unzutreffend sind.

Das Behandlungskonzept der Christoph-Dornier-Klinik

Die Münsteraner Klinik setzt auf intensive Einzelpsychotherapie. Der starke therapeutische Rückhalt durch zehn Einzelpsychotherapiesitzungen à 50 Minuten pro Woche gibt Sicherheit. Dies ermöglicht, relativ schnell auch sehr belastende Themen zu bearbeiten. Die ergänzenden Gruppentherapien sind eine weitere Stütze. Das Therapiekonzept basiert auf modernen verhaltenstherapeutischen Ansätzen und richtet sich an Erwachsene und Jugendliche ab 14 Jahren. Mittwochs von 17 bis 20 Uhr bietet die Klinik ein Psychologisches Beratungstelefonan. Außer den üblichen Telefongebühren sind Anrufe kostenfrei. Zu erreichen sind die Experten unter 0251 48 10-148.

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